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Rhenania Judaica - Jüdisches Rheinland

Ab Sommer 2024 sind auf verschiedenen Friedhöfen Führungen geplant.

Jüdische Friedhöfe – Orte jüdischer Kultur

Jüdische Friedhöfe werden auf Ewigkeit angelegt, deshalb nennt man sie auch ‚Häuser der Ewigkeit‘. In Deutschland zählen wir heute mehr als 2000 Begräbnisstätten. Der früheste, heute noch erhaltene Friedhof liegt in Worms, die Datierung der ältesten Steine reicht bis in die 1050er Jahre zurück.
In den meisten Orten gibt es keine jüdischen Gemeinden mehr, während der Schoah wurden ihre Mitglieder vertrieben und ermordet, die Synagogen verbrannt. Jüdische Friedhöfe sind somit vielerorts die einzigen Zeugen jüdischen Lebens in Deutschland.

Der alte jüdische Friedhof im Bonner Ortsteil Schwarzrheindorf, am Rhein gelegen, bezeugt mehr als 300 Jahren jüdische Geschichte. Die Inschriften erzählen auf über 450 Steinen von den Menschen der Bonner Gemeinde in der Zeit von 1623 bis 1956.

Ebenfalls rechtsrheinisch, etwas weiter östlich gelegen, befindet sich im Rhein-Sieg-Kreis der jüdische Friedhof in Siegburg. Aus den Jahren zwischen 1696 und 1976 sind 364 Grabsteine erhalten, die von den Mitgliedern der dortigen Gemeinde berichten.

Aber auch kleinere Friedhöfe erzählen von der jeweiligen Gemeindegeschichte - so z.B. in Hennef-Geistungen oder in Rheinbach.

An diesen Orten kann man rheinisch-jüdischer Kultur auf die Spur kommen. Bei den Führungen werden die Geschichte der Gemeinde und des Friedhofes skizziert und das Selbstverständnis eines jüdischen Friedhofs erläutert. An exemplarisch ausgewählten Grabmalen werden der Aufbau der hebräischen Inschriften und Symbole erklärt sowie Kurzbiographien erzählt.

Die Führungen können an Werktagen und Sonntagen stattfinden. Ausgenommen sind der Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag) und die jüdischen Feiertage, an denen das Betreten der Begräbnisstätten verboten ist. Männliche Teilnehmer tragen beim Besuch des Friedhofes eine Kopfbedeckung.

 
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