beratung-begleitung 

Was ist Themenzentrierte Interaktion (TZI)?


In Kürze gesagt:

Unter TZI versteht man ein Leitungs- und Lernverfahren in thematisch arbeitenden Gruppen, bei dem die Aspekte Individuum, Gruppe, Sache und Rahmenbedingungen in dynamischer Balance Beachtung finden. Ziel ist, dass Menschen in einen sie verlebendigenden Lernprozess gelangen.
Das Ruth Cohn Institute for TCI-International ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB).

... und ausführlicher:

"Mit Themenzentrierter Interaktion (TZI) wird ein Gruppenkonzept bezeichnet, das auf aktives, schöpferisches und entdeckendes Lernen –„Lebendiges Lernen“ - und Arbeiten ausgerichtet ist.


r. c. cohn 200.jpg

TZI ist aus den Erfahrungen und Erkenntnissen der Psychoanalyse unter dem Einfluss derGruppentherapien und der Grundlage der humanistischen Psychologie entstanden. Sie wurde von Ruth C. Cohn (1912-2010) initiiert und in den Workshop Institutes for Living-Learning (WILL) von ihr und ihren KollegInnen in den USA und später Europa weiterentwickelt.


TZI fördert

  • sich und andere im privaten und beruflichen Bereich aufmerksam wahrzunehmen,
  • Selbstständigkeit und Eigenverantwortung im Kontakt mit anderen zu stärken,
  • Wissensvermittlung lebendig und in Beziehung zu den beteiligten Personen zu gestalten,
  • die Arbeitsnotwendigkeiten mit Achtung vor der Person und der zwischenmenschlichen Beziehung zu verbinden (im Profit- ebenso wie im Non-profit-Bereich),
  • Arbeitsbesprechungen, Konferenzen, Kongresse usw. im Sinne lebendiger Kommunikation zu führen und Rivalitäten zugunsten von Kooperation zu nützen.

TZI setzt Strukturen im Gruppenprozess, die dynamisches Gleichgewicht (‚dynamic balance’) zwischen den verschiedenartigen Bedürfnissen des Einzelnen, der Interaktion der Gruppe und deren Aufgabe anstreben (Ich-Wir-Es-Balance) und das Umfeld (‚globe’) - im engsten und weitesten Sinn - stets mit berücksichtigen.     
  
                                            tzi-modell2.gif

TZl geht von Grundvoraussetzungen aus, ohne die das System in unzusammenhängende Techniken zerfallen würde: Die Autonomie des Menschen ist umso größer, je bewusster er seine soziale und universelle Interdependenz anerkennt und aktiviert. Wertentscheidungen sind unabdingbar und im Geiste der Achtung vor dem Lebendigen und seiner Entfaltung zu treffen. Entscheidungen sind bedingt durch innere und äußere Grenzen - eine Erweiterung dieser Grenzen ist möglich. TZI ist ein systemischer Ansatz, solche Erweiterung durch psycho-dynamische und gruppenpädagogische Prozessführung in der Praxis zu verwirklichen."

Quelle dieses Textes:
http://www.ruth-cohn-institute.org/seminars/index.html v. 18.08.2006 (Programmheft S. 8)

Quelle der Graphik:
http://www.ruth-cohn-institut-rw.de/